Donnerstag, 1. Oktober 2009

PeruBlog am 30. 9. 2009




Peru – 17. Tag


Wir haben ein bisschen Angst wegen der Rechnung. Nicht, dass wir sie nicht bezahlen wollen, sondern ob es hier in der Pampa zwischen Nirgendwo und Sonstwo möglich ist, mit der Kreditkarte zu bezahlen. Die letzten Hotels und Tankstellen haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und wollten Barschaft. Offensichtlich dienen die zahlreichen VISA-Schildchen nicht, um auf bargeldlosen Zahlungsverkehr aufmerksam zu machen, sondern lediglich um eine gewisse internationale Ausstrahlung zu gewährleisten. Aber hier klappt es. Wenn auch sehr kompliziert mit einem Telefondialog und dem Eingeben der diversen Kennziffern über die Telefontastatur. Wir machen uns auf den langen Weg nach Ica. Besser, in die nahegelegene Oase Huancachilla, die wir beim ersten Stopp verpasst haben.

Aber erst einmal halten wir in Chauchilla. Dort gibt es ein Gräberfeld aus der prä-Inkazeit. Von der Straße zweigt eine Piste ab, die uns 7 Kilometer in die Pampa leitet. Aber es gibt einen gepflegten Parkplatz, ein Kassenhäuschen und ein Minimuseum. Die verstreuten Mumien wurden in den vergangene Jahren von Archäologen den Gräbern zugeordnet und dort in Positur gebracht. Ja, so muss m,an dass wohl nennen. Ein ziemlich gruseliger Anblick und in dem Museum gibt es die spärlichen Erläuterungen nur auf Spanisch. Schnell weg!

Wir fahren auf der küstennahen Panamericana und erleben unser blaues Wunder. Oder besser gesagt: unser beiges Wunder. Die Panamericana verschwindet fast unter einer dicken Sandschicht. Ablandige Winde haben die Wüste über die Straße gelegt und eine kleine Mannschaft mit einer Raupe versucht, den Kubikmetern Flugsand Herr zu werden. Mehrmals müssen wir entgegenkommenden LKW ausweichen. Aber es herrscht jetzt wieder auflandiger Wind und der bläst alles zurück.


In Ica suchen wir zunächst einen Bankautomaten, um wieder flüssig zu werden. Dann treffen wir zielsicher die Straße nach Huancachilla, die wir aus Lima kommend, verfehlt hatten. Super, nach gut 2 km stehen wir in einer Oase, umgeben von hundert Meter hohen Sanddünen. Das beste Hotel am Platz hat Betten frei und wir machen uns auf den Weg, kaum dass wir die Rucksäcke abgeladen haben. Sofort werden wir wegen eine Dünenbuggyfahrt angesprochen. 120 Soles für 2 Personen inklusive Snowboard. S

uper, unser Fahrzeug verfügt über ein Frontend und Backend von VW, bestückt mit einem

1,8l Toyota Motor. Nicht die schlechteste Kombination. Und jetzt geht es los wie auf der Kirmes. Wir glauben nicht, wie steil Dünen sein können. Heike versucht sich mit dem Snowboard und es geht von Mal zu Mal besser. Ich als Grobmotoriker, darf mich bäuchlings auf ein Snowboard legen und die Dünen gerade herunterrasen. Ein Riesenspaß zum Abschluss der Reise. Neben dem Kick bleibt aber auch Zeit, die Wüstenlandschaft zu erleben. Mehrmals hält der Fahrer an, um uns einen Blick über die Wüstenlandschaft zu gönnen, die tatsächlich unendlich erscheint. In der anderen Richtung schweift unser Blick über Ica zu den schneebedeckten Andengipfeln. So einen Ausblick von den über 100 Meter hohen Dünen über eine Stadt mit mehreren hunderttausend Einwohnern auf die einsamen Höhen der Anden, die dort um die 5.000 Meter hoch sind gibt es nur hier, in Perú.


Morgen Abend geben wird den Yaris ab, der bislang alles klaglos mitgemacht hat. Es bleibt noch etwas Zeit für Lima. Und um 00.20h am Freitagmorgen geht der Flieger.

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