Sonntag, 4. Oktober 2009

Wer zahlt für so etwas eigentlich GEZ-Gebühren?

Sonntagabend, Weltspiegel im Ersten. Ein Bericht kommt aus der Schweiz. Völlig naive Dorfdeppen, die jahrzehntelang gegen den Gletscher gebetet haben, möchten beim Papst erwirken, jetzt gegen die Gletscherschmelze beten zu dürfen. Das ist einen 10-minütigen Bericht wert. Weil, das erste Gebet hat ja gewirkt. Das Gletscher bereits vor zehn- und hundertausenden von Jahren auch ohne Christumtum und sonstige Religion gewachsen und geschmolzen sind, lässt diese ungebildeten Almöhis sowie den Kommentator der ARD (aus Stuttgart!) völlig kalt.

Das war noch nicht alles. In den USA müssen sich, so der Kommentator, immer mehr Frauen auf der Straße verkaufen. Finanzkrise und so weiter. Aha. Woher haben denn die Männer das Geld zu immer mehr Nutten zu gehen? Trifft die Männer die Finanzkrise nicht? Eine Ehemalige bekehrt jetzt aktive Prostituierte zu guten Evangelikalen und schenkt ihrer Tochter eine Bibel. Beten statt bumsen. Ach, wäre die Welt doch nur so einfach.

Ja, leider verkommt auch das öffentlich-rechtliche immer mehr auf RTL- und Bildzeitungsniveau. Schön blöd, dafür Geld auszugeben.

Samstag, 3. Oktober 2009

Peru Nachlese






Die 11 Stunden Aufenthalt in Atlanta haben wir - zumindest zum Teil - in der World of Coca Cola verbracht. Nicht so großartig wie Hershey, aber immerhin. 64 Getränke des Konzerns zur freien Verkostung, jede Menge Pop-Art, Polar Bear Fotos und die Zapfstelle für Coca Cola, die bereits einmal im Space Shuttle installiert war. Außerdem gibts T-Shirts zu kaufen, die aus PET-Flaschen recycelt werden.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Peru - Fazit und Tipps


Peru – Fazit

Polizisten können, müssen aber nicht zwingend, Arschlöcher sein. Besonders in den touristischen Hochburgen sind sie als Policia Touristica sehr präsent und halten böse Handtaschenräuber in Schach. Unter Umständen geben sie bereitwillig Auskunft.

Ein Urwaldtrip will in Zukunft gut überlegt sein. 20 Stunden Fahrtzeit netto (9 Stunden hin und 11 Stunden zurück) rechtfertigen den großen Aufwand nicht. Die wesentlich teureren Flugangebote nach Boca Manu oder Iquitos wären eventuell die bessere Alternative gewesen. Viel zu sehen gab es nicht - nur die Insekten sind größer.

Peru hungert nicht oder besser: Man muss in Peru nicht hungern. Die Portionen sind unabhängig von Klasse und Qualität des Restaurants üppig. Selbst gute Esser werden von einer Vorspeise durchaus satt. Peruanisches Bier, insbesondere Cuzqueña (blanca oder negra) sind in der Oberklasse anzusiedeln. Der National-Longdrink Pisco Sour Tradicional kann eingefleischte Blaukreuzler zu Alkoholikern machen.

Die touristische Infrastruktur ist gut. Auch ohne Spanischkenntnisse käme man durch, wenn man auf allzu exotische Ziele verzichtet (Lima, Cusco und Arequipa gehen immer auf Englisch). Spanisch hilft meistens enorm. Auch mit spanisch Radebrechen kommt man weiter. In kleineren Museen muss dafür auf englische Erläuterungen verzichten. Die Highlights Perus gibt es dafür auch mit deutschsprachiger Führung. Der Öko-Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen, aber es scheint viele gut ausgebildete und engagierte Führer zu geben.

Die Straßen weisen eine völlig unterschiedliche Qualität auf. Man kann sich auf Angaben nicht zwingend verlassen, da auch ehemals gut ausgebaute Straßen auf einigen Kilometern in eine Piste verwandelt sein können. Dafür sind laufend irgendwelche Bautrupps unterwegs. Es wird auch nachts und sonntags an den Straßen gearbeitet. Toyota Yaris ist für die Überlandfahrt grenzwertig. Insbesondere die Federung kommt rasch an die Grenzen. Außerdem hat Hertz vorgeschrieben, welche Straßen zu benutzen sind. Das GPS hätte 10$ pro Tag gekostet. Das war uns zu teuer, aber in Peru gibt es so gut wie keine Straßenschilder. Selbst die Panamericana muss man in Teilen und an einigen Stellen erahnen. Man lernt, dass zu erspüren. Peru ist riesig und man kommt langsam vorwärts, besonders im Hochgebirge. Die Karten stellen die Serpentinen nicht dar und die Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt. 300 Km pro Tag mit dem Auto sind nicht wenig.

Der Titikakasee ist 15 mal so groß wie der Bodensee. Ein Fahrt zur Insel Taquile, die nicht weit von Puno entfernt ist, dauert 2,5 Stunden.

Hotels können äußerst billig sein. Wem eine Etagenklo und kaltes Wasser reicht, muss nicht mehr als 5€ pro Nacht ausgeben. In Hotels und Tankstellen stehen die Logos von VISA und Mastercard eher für eine gewisse internationale Gesinnung. Oft wird auf Barzahlung (Soles oder Dollar) gedrängt (Terminal geht nicht, kein Strom etc.). Wir konnten nicht ausmachen, ob es Faulheit oder Misstrauen in die eigene Währung ist.

Erstaunlicherweise sind die Angaben in den guten Reiseführern korrekt. Die Hotelempfehlungen passen weitestgehend. In zwei von drei Fällen gibt es in den Hotels WLAN (aber nicht in den 5€-Herbergen).

Vieles folkloristisches ist make-up. Zum Beispiel die Uros auf dem Titikakasee. Aber das ist weniger störend, da es teilweise ziemlich professionell ist. Da, wo es nicht make-up ist, ist es schnell Armut und damit auch wiederum nicht Folklore. Fotografieren von Personen oder Lamas kostet meistens 1 bis 2 Soles. Dafür bekommt man wunderschöne Postkartenfotos.

Alle südamerikanischen Kleinkamele (Vicuñas, Guanakos, Alpakas und Lamas) sind schöne Kuscheltiere. Nicht alle wollen angefasst werden. Vicuñas und Guanakos leben wild und sind nicht domestiziert. Um ihre Wolle zu gewinnen müssen sie alle zwei Jahre eingefangen und geschoren werden. Das ist kompliziert und teuer. Textilien aus deren Wolle ist fast unbezahlbar (Schal aus Vikuñawolle um die 500€) aber das Feinste, das zu bekommen ist. Ich möchte keinem Vikuña auf 4.200m hinterherrennen. Das Viech würde gewinnen.

Richtig unhöflich Leute sind selten. Je ärmer die Gegend, desto netter die Leute. Stimmt immer noch – weitestgehend. Allerdings wird man das Gefühl nicht los, das der eine oder andere verhandelte Preis nach Taxierung des Touristen durch den potentiellen Geschäftspartner 'angepasst' wird. Bei Kleineinkäufen werden Cnetavos auch schon mal auf den nächsthöheren Solesbetrag aufgerundet. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob das Anlass für eine Verhandlung ist. Das peruanische Bruttoinlandsprodukt beträgt weniger als 10% des deutschen. Ein oder zwei Sol Trinkgeld sind immer angebracht.

Vor Restaurants oder sonstwo wird man als potenzieller Kunde angequatscht. Das geht einem zunächst auf den Senkel, aber mit einem No, Gracias wird man fast alle wieder los. Es wird wenig gebettelt. Auch kaum von Kindern. Wer zur Schule geht (hoffentlich viele) hat auf dem Lande (im Hochgebirge) unter Umständen einen kilometerlangen Anmarsch (in Schulkleidung) vor sich. Alle Achtung – wir wurden mit dem Bus gebracht.

Der Straßenvekehr ist gemessen an unsere Standards ….unbeschreiblich. Milliarden von asiatischen Dreiradautos, Kleintaxis, Fuhrwerke etc. Alles verstopft die Straße. Hupen gehört dazu – aus welchem nichtigen Anlass auch immer. Verkehrsregeln sind zugunsten spontaner Entscheidungen außer Kraft gesetzt. Die Straßen sind mit allem was fährt bevölkert. Angefangen von Museumsstücken, die in Europa bei Oldtimertreffen zu finden wären, bis zu großen aktuellen Überlandbussen der Premiumhersteller. Die Höchstgeschwindigkeit bestimmt der Straßenzustand, nicht ein Schild oder eine Regel. Obwohl es eine Art TÜV gibt, fährt alles mit oder ohne Bremse, Spiegel oder Radmutter. Insbesondere die Großstädte, allen voran Lima sind ein Moloch. Auf unserer mehrere tausend Kilometer langen Reise haben wir einen einzigen Unfall (zwischen zwei Fahrzeugen) gesehen – offensichtlich ohne Personenschaden. Das ist kaum zu glauben.

Peru strengt an! Viele Tage zwischen 3.000m und mehr als 4.000m Höhe kosten Kondition. Die Kletterei am Machu Picchu und im Urwald, die Stadtbesichtigungen bzw. das Erklettern der zahlreichen Inkaruinen um und in Cusco auf 3.600m sind superanstrengend, auch für körperlich fitte und robuste Menschen. Dazu kommt die intensive Höhenstrahlung. Pausen zwischen den Programmpunkten sind angesagt.

Ulkig: Peruaner telefonieren mit dem Handy wie mit einem Walkie Talkie. Beim Hören halten sie sich das Handy ans Ohr, beim Sprechen vor den Mund. Sieht lustig aus.

Peruaner rauchen nicht. In allen Lokalen besteht Rauchverbot. Erfreulicherweise gibt es keine Lobby der Tabakindustrie, die Politiker vereinnahmt. Was nicht heißen soll, dass hier keine Politiker durch Lobbyisten vereinnahmt werden. Wenn nicht hier – wo dann?


Beim nächsten Mal wird alles (noch) besser.

PeruBlog am 30. 9. 2009




Peru – 17. Tag


Wir haben ein bisschen Angst wegen der Rechnung. Nicht, dass wir sie nicht bezahlen wollen, sondern ob es hier in der Pampa zwischen Nirgendwo und Sonstwo möglich ist, mit der Kreditkarte zu bezahlen. Die letzten Hotels und Tankstellen haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und wollten Barschaft. Offensichtlich dienen die zahlreichen VISA-Schildchen nicht, um auf bargeldlosen Zahlungsverkehr aufmerksam zu machen, sondern lediglich um eine gewisse internationale Ausstrahlung zu gewährleisten. Aber hier klappt es. Wenn auch sehr kompliziert mit einem Telefondialog und dem Eingeben der diversen Kennziffern über die Telefontastatur. Wir machen uns auf den langen Weg nach Ica. Besser, in die nahegelegene Oase Huancachilla, die wir beim ersten Stopp verpasst haben.

Aber erst einmal halten wir in Chauchilla. Dort gibt es ein Gräberfeld aus der prä-Inkazeit. Von der Straße zweigt eine Piste ab, die uns 7 Kilometer in die Pampa leitet. Aber es gibt einen gepflegten Parkplatz, ein Kassenhäuschen und ein Minimuseum. Die verstreuten Mumien wurden in den vergangene Jahren von Archäologen den Gräbern zugeordnet und dort in Positur gebracht. Ja, so muss m,an dass wohl nennen. Ein ziemlich gruseliger Anblick und in dem Museum gibt es die spärlichen Erläuterungen nur auf Spanisch. Schnell weg!

Wir fahren auf der küstennahen Panamericana und erleben unser blaues Wunder. Oder besser gesagt: unser beiges Wunder. Die Panamericana verschwindet fast unter einer dicken Sandschicht. Ablandige Winde haben die Wüste über die Straße gelegt und eine kleine Mannschaft mit einer Raupe versucht, den Kubikmetern Flugsand Herr zu werden. Mehrmals müssen wir entgegenkommenden LKW ausweichen. Aber es herrscht jetzt wieder auflandiger Wind und der bläst alles zurück.


In Ica suchen wir zunächst einen Bankautomaten, um wieder flüssig zu werden. Dann treffen wir zielsicher die Straße nach Huancachilla, die wir aus Lima kommend, verfehlt hatten. Super, nach gut 2 km stehen wir in einer Oase, umgeben von hundert Meter hohen Sanddünen. Das beste Hotel am Platz hat Betten frei und wir machen uns auf den Weg, kaum dass wir die Rucksäcke abgeladen haben. Sofort werden wir wegen eine Dünenbuggyfahrt angesprochen. 120 Soles für 2 Personen inklusive Snowboard. S

uper, unser Fahrzeug verfügt über ein Frontend und Backend von VW, bestückt mit einem

1,8l Toyota Motor. Nicht die schlechteste Kombination. Und jetzt geht es los wie auf der Kirmes. Wir glauben nicht, wie steil Dünen sein können. Heike versucht sich mit dem Snowboard und es geht von Mal zu Mal besser. Ich als Grobmotoriker, darf mich bäuchlings auf ein Snowboard legen und die Dünen gerade herunterrasen. Ein Riesenspaß zum Abschluss der Reise. Neben dem Kick bleibt aber auch Zeit, die Wüstenlandschaft zu erleben. Mehrmals hält der Fahrer an, um uns einen Blick über die Wüstenlandschaft zu gönnen, die tatsächlich unendlich erscheint. In der anderen Richtung schweift unser Blick über Ica zu den schneebedeckten Andengipfeln. So einen Ausblick von den über 100 Meter hohen Dünen über eine Stadt mit mehreren hunderttausend Einwohnern auf die einsamen Höhen der Anden, die dort um die 5.000 Meter hoch sind gibt es nur hier, in Perú.


Morgen Abend geben wird den Yaris ab, der bislang alles klaglos mitgemacht hat. Es bleibt noch etwas Zeit für Lima. Und um 00.20h am Freitagmorgen geht der Flieger.

PeruBlog am 29. 9. 2009

Peru – 16. Tag

Ich habe mir den Weg zur Panamericana erklären lassen. Schwer ist das nicht zu finden, aber wir sind eine Weile nicht sicher, ob wir richtig sind. Schilder finden wir nicht. Peru – das Land ohne Wegweiser. Ob wir bis nach Ica fahren, oder ob wir zwischendurch noch einmal rasten, wollen spontan entscheiden. Es hängt letztlich auch damit zusammen, wie schnell wir vorankommen. Die Kilometerangaben auf der Karte, dass haben wir in den letzten zwei Wochen gelernt, sind nur grob zur Planung geeignet. Es ist nämlich nicht dargestellt, wie stark sich eine Straße windet. Und der Straßenzustand bestimmt dann auch noch zu einem Gutteil, die erreichbare Durchschnittsgeschwindigkeit.

Einige 'zig' Kilometer hinter Arequipa wartet die erste Überraschung auf uns. Auf der exzellenten nagelneuen Straße führt eine Piste rechts ab. Eines der ganz seltenen Schilder weist rechts zur Panamericana und geradeaus nach 'Cerro Verde'. Wir können nicht glauben, dass die ranzige Pistenstraße, die zudem noch gesperrt ist, zur Panamerican führen soll. Hier hat wohl einer an den Schildern gedreht...

Wir fahren geradeaus und landen nach gut einem Kilometer an einem offenen Tor. Einen weiteren Kilometer weiter sehen wir plötzlich einen Schlagmaum, Parlplätze, Gebäude und Männer mit Helmen. Bei Cerro Verde handelt es sich um eine Minengesellschaft. Das erklärt den sehr guten Zustand der neuen Zufahrt. Zur Panamericana müssten wir zwei Kilometer zurück und dort abbiegen, wird uns erklärt.

Also wieder retour. Da unten geht es nicht weiter, soweit wir gesehen haben. Ich sehe uns vor meinem geistigen Auge bereits wieder auf dem Rückweg nach Arequipa. An der Einfahrt zur gesperrten Piste spreche ich Bauarbeiter an und frage nochmals (mit völlig verzweifelter Mine) nach der Panamericana. Hier sei wegen Bauarbeiten gesperrt, sagt man uns. „Hay maquinaria“, es gäbe Straßenbaumaschinen, wird die Sperrung erklärt aber dann folgt: “Passa, passa!“ Mit mulmigen Gefühl durchfahre ich zwei Hütchen und im Schritttempo geht es auf der fast unpassierbaren Piste bergab. Ich muss höllisch aufpassen, dass unser Wagen nicht aufsetzt, ab die ganz großen Löcher lassen sich umfahren. Nach ein paar Minuten sehe ich tatsächlich unter uns Baumaschinen und Menschen und nach der nächsten Kehre stehen wir dann tatsächlich vor der aktiven Baustelle. Zunächst bleibt es beim 'Stehen'. Denn vor uns wird ein LKW von einem Bagger mit Schotter beladen und da ist kein Vorbeikommen. Nach gut einer Viertelstunde ist die Mulde voll und der LKW fährt an. Ein Bauarbeiter winkt uns an dem Bagger vorbei und es geht tatsächlich ein paar hundert Meter weiter. Bis ein weiteres Erdbewegungsgerät sowie ein Vermessungstrupp im Weg stehen. Auch hier warten wir brav, können aber nach einigen Minuten weiterziehen. Und tatsächlich kommen wir nach weiteren etwa drei Kilometer wieder auf die befestigte Straße. Als wir uns umblicken, weist auch diese Straße nach 'Cerro Verde', also offensichtlich zur Mine. Hätten die uns auf der guten Straße durch ihr Gelände fahren lassen, hätten wir uns dieses Abenteuer erspart.

Endlich geht es zügig weiter – mehr oder weniger. Denn dieser Teil der Panamerikana führt an der südlichen Steilküste Perus vorbei. Ähnlich wie im Hochgebirge windet sich die Straße an Buchten vorbei und folgt dem Höhenprofil. Schnell kommen wir nicht voran. Und auf einmal geht gar nichts mehr. Wir treffen auf eine Unfallstelle. Ein LKW-Anhänger ist umgekippt und hat seine Ladung auf die Straße verteilt – Artischocken. Die waren vermutlich für Lima bestimmt. Der Anhänger ist wieder aufgerichtet, mit tatkräftiger Hilfe zahlreicher Fernfahrer, die aus Solidarität ihre Züge stehen lassen und mithelfen. Währenddessen sind mehrere Leute mit dem Aufsammeln der Artischocken beschäftigt. Erfreulicherweise sind wir im letzten Moment der Bergungsaktion angekommen, denn der demolierte Anhänger wird bald angekuppelt und zur Seite gezogen, so dass wir doch recht schnell wieder unterwegs sind. Wir lassen dann auch bald die Steilküste hinter uns und die Straßen wird gerade und ebener.

Mittlerweile ist es aber bereits drei Uhr nachmittags und bis nach Ica sind es noch dreihundert Kilometer. Seit Arequipa wir auf jedem größeren Stein auf das Hotel Puerto Inca hingewiesen und das böte sich jetzt als Zwischenstopp an. An dem riesigen Hinweisschild fahren wir erst einmal vorbei, so schnell taucht es hinter einer Kurve auf. Eine relativ gut präparierte Piste führt zwei Kilometer hinab zur Küste und zum Hotel. Das besteht aus vielen 'Bungalows' sowie einer Rezeption, Bar und Restaurant – alles offen. Die Brandung übertönt alles. Dennoch verstehe ich den Hotelangestellten, der auf uns zuläuft, kaum, dass ich das Auto abgestellt habe. Aktuell sind wir wohl die einzigen Gäste, wenn auch das ganze Objekt den Eindruck macht, als wäre man für mehrere hundert Gäste eingerichtet.

Wir beziehen unser Zimmer und laufen gleich los. Der Name des Hotels 'Puerto Inca' ist Programm, denn gleich hinter der Anlage erstrecken sich die Ruinen einer alten Hafenanlage aus der Inkazeit. Umrisse von zahlreichen Häusern können wir ausmachen und der Boden ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse. In diesen Gruften wurden wohl die Waren, die für den Transport ins Hochgebirge vorgesehen waren, kühl gehalten.

Als wir die erste Besichtigungstour hinter uns haben, hält ein Kleinbus und setzt einige Touristen ab. Also sind wir erfreulicherweise nicht die einzigen Gäste heute Nacht.